Navigation mit Access Keys

WSL-JuniorWaldWald und MenschWarum räumen Förster nicht auf, nachdem sie Bäume gefällt haben?

Warum räumen Förster nicht auf, nachdem sie Bäume gefällt haben?

Hauptinhalt

 

Manche Waldbesucher finden, dass es etwas "unordentlich" aussieht, wenn Äste oder Rinde nach einem Holzschlag liegen bleiben. Doch dafür hat es gute Gründe. Denn was liegen bleibt, ist für den Wald nicht verloren!

 

Der wirtschaftlich wertvollste Teil eines Baumes ist der Stamm, danach folgen die Teile der Krone, die noch als Brennholz verwendet werden können. Je dünner die Teile des Baumes, umso aufwändiger ist das Ernten dieser Teile. Und Aufwand kostet mehr Zeit, also mehr Geld! Es lohnt sich also wirtschaftlich nicht überall, den ganzen Baum bis zu den Zweigspitzen zu ernten.

Was liegen bleibt, bietet vielen Lebenwesen Kost und Logis ...

Die dünnen Teile des Baumes, die im Wald liegen bleiben, werden von holzabbauenden Pilzen, Kleintieren und Bakterien in Totholz und später in Humus umgewandelt. Humus besteht also zu einem grossen Teil aus Nährstoffen, die der Baum für sein Wachstum benötigt hat. Wenn Äste, Holzreste, Blätter und Nadeln verrotten, stehen diese Nährstoffe dem Wald wieder zur Verfügung. Damit ist der Kreislauf der Nährstoffe geschlossen.

... und ist für Bäume sehr wertvoll

Dass der Förster vor allem die Stämme und die grösseren Äste erntet, trifft sich für den Wald ziemlich gut. Denn mit den dünnen Ästen, Nadeln und Blättern verbleiben viele wertvolle Nährstoffe im Wald, die für neue Bäume und Pflanzen wichtig sind. In einem Baum befindet sich der grösste Teil der Nährstoffe in den Blättern und Nadeln sowie in der Rinde. Im Holz selber gibt es sehr viel weniger Nährstoffe, dafür Hohlräume und Wasser. Bei Zweigen ist der Anteil an Rinde sehr gross. Deshalb enthalten Zweige viel mehr Nährstoffe als der Stamm.

Kluger Kompromiss nötig

Es sieht vielleicht nicht so schön aus, wenn Äste nach einem Holzschlag noch im Wald liegen, doch dies ist wichtig für den Wald. Anderseits wird seit einigen Jahren wieder häufiger mit Holz statt mit Öl geheizt, die Menschen holen sich im Wald wieder mehr Holzreste. Weil sie Erdöl einsparen, ist dies gut im Kampf gegen die Klimaerwärmung. Dies ist besonders für licht- und wärmebedürftige Tier- und Pflanzenarten gut, weil es dann am Waldboden mehr Luft und Licht gibt. 

Sowohl die Nutzung von Holz zur Energiegewinnung in Öfen und Heizanlagen als auch das Belassen von Totholz im Wald dienen der Natur. Deshalb ist es nötig, die richtige Menge Holz am richtigen Ort zu belassen.

 

An der WSL...

... untersuchen die Forschenden genau solche Fragen, damit wir Menschen den Wald effizient und umweltgerecht nutzen können. 

   

xxx Du verlässt jetzt die WSL-Junior Seite.