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Wie können DNA-Tests zeigen, wo welche Tiere oder Pilze leben?

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22.07.2022  |  Majken Grimm

 

Forschung ist manchmal echte Detektivarbeit. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler legen sich mit dem Fernglas auf die Lauer oder ziehen mit der Lupe los, um zu beweisen, welche Tiere oder Pilze wo leben. Doch oft finden sich nur Spuren, zum Beispiel Bestandteile von Fischschuppen. Diese untersuchen die Forschenden – wie Detektive – im Labor.

 

Stell dir vor, du fährst mit dem Schiff auf dem Ozean. Unter dir befindet sich ein wahres Paradies für Meerestiere: Hier gibt es Haie, Wale und Fische in allen Farben. Du möchtest wissen, welche genau es sind. Doch sie sind schwierig zu beobachten. Selbst erfahrene Taucher entdecken nicht alle Fische und kennen nicht alle ihre Namen.

Forschende haben eine Technik entwickelt, die ihnen hilft, die Lebewesen an einem Ort besser aufzuspüren und zu bestimmen: Sie machen DNA-Tests, also Untersuchungen vom Erbgut der Lebewesen. Das geht auch, wenn sie die Tiere nicht sehen können. Denn aus Fischschuppen oder Kot gelangt DNA in das Wasser. Diese kann dann untersucht werden.

Vielleicht kennst du DNA-Tests aus Detektivgeschichten. Wenn die Polizei an einem Tatort Haare vom Verbrecher findet, gibt sie sie ins Labor zur Untersuchung. In den Haaren ist DNA. Diese enthält die Information darüber, von wem die Haare stammen. Nimmt die Polizei einen Verdächtigen fest, kann sie testen, ob die DNA von den Haaren mit der DNA des Verdächtigen übereinstimmt.


 

DNA-Tests in der Umweltforschung

Loïc Pellissier von der WSL und sein Team wollten wissen, wie gut man mit DNA-Tests Haie und andere Tiere im Meer aufspüren kann. In der Karibik sind sie mit dem Boot auf das Meer herausgefahren und haben Wasser in Behälter abgefüllt. Die DNA daraus haben sie dann im Labor untersucht. Und tatsächlich: Sie konnten mit den DNA-Tests zahlreiche Tiere nachweisen, mehr als sie mit Unterwasserkameras beobachten konnten!

 

DNA-Tests werden auch für viele andere Lebewesen verwendet. Zum Beispiel untersucht der WSL-Pilzspezialist Andrin Gross damit Pilze. Aber Pilze haben doch gar keine Schuppen oder Haare? Nein, aber sie haben Sporen, die ebenfalls DNA enthalten. Sporen sind die Samen der Pilze. Weil sie klein und leicht sind, werden sie vom Wind getragen. Mit Sporenfallen lassen sie sich einfangen (siehe Foto). Die Forschenden finden dann dank DNA-Tests heraus, welche Pilzarten es in der Umgebung gibt. Andrin Gross hat auf diese Weise schon Pilzarten gefunden, die noch völlig unbekannt waren.

Was machen die Forschenden nun mit den Informationen? Sie zeichnen die Verbreitung der gefundenen Arten in Karten ein und schauen, welche Tiere oder Pilze selten geworden sind. Auf dieser Grundlage entscheiden Naturschützerinnen und Naturschützer, wie diesen geholfen werden kann. «Nur wenn wir über sie Bescheid wissen, können wir die Artenvielfalt schützen», sagt Loïc Pellissier.

 

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