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Wozu sind giftige Pilze gut?

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In der Schweiz gelten ungefähr 200 Pilzarten als giftig. Je nachdem, welchen Giftstoff sie beinhalten, wirken sie unterschiedlich auf Menschen. Nur wenige Arten wirken tödlich. Welche Rolle spielen diese giftigen Pilze?

 

Alle Pilze, ob giftige und ungiftige, sind extrem wichtig für den Wald:

  • Streu- und holzabbauende Pilzarten helfen mit, Blätter, Nadeln und Holz abzubauen; sie sind die "Kompostierer" des Waldes.
  • Ebenso wichtig sind diejenigen Pilze, die mit Waldbäumen in einer engen Lebensgemeinschaft leben, die sogenannten Mykorrhizapilze. Solche Pilzarten hüllen die feinen Baumwurzeln ein. Dank diesem "Pilzmantel" zieht der Baum viel mehr Wasser und Nährstoffe aus dem Boden, auch wenn es trocken ist. Als Gegenleistung erhält der Pilz Zucker aus den Baumwurzeln, den er selber nicht produzieren kann, zum Überleben aber braucht. Etwa ein Drittel der Grosspilze in der Schweiz sind Mykorrhizapilze – giftige und nicht giftige.
  • Viele Insekten und andere Tiere wie Mäuse und Eichhörnchen ernähren sich von Pilzen. Sie können auch Pilze verdauen, die für Menschen giftig sind. Deutsche Forschende von der Universität Kiel haben aber gezeigt, dass pilzfressende Insekten viel lieber nicht-giftige Pilze fressen.

Giftpilze haben also im Laufe der Evolution chemische Waffen gegen Feinde entwickelt. Ihr Gift ist somit für ihr eigenes Überleben wichtig. Aber auch wenn wir Menschen mit Giftpilzen nichts anfangen können, sind sie dafür nicht nutzlos.

 

Achtung, giftig!

  • Pflücke nie Pilze, die du nicht kennst!
  • Am Geschmack erkennt man nicht, ob ein Pilz giftig ist.
  • Gesammelte Pilze am besten bei der Pilzkontrolle zeigen.
 

Die häufigsten Giftpilze

 

Der Fliegenpilz

 

Der Pantherpilz

 

Der Gifthäubling

 

Der Spitzgebuckelte Rauhkopf

 

Der Grüne Knollenblätterpilz

 

An der WSL...

In zwei Pilzreservaten im Kanton Freiburg haben WSL-Forschende im Auftrag des Bundes 30 Jahre lang jeweils alle Pilze gepflückt. Sie sollten herausfinden, ob die Pilze wirklich seltener werden, wenn man sie sammelt. In vielen Kantonen wird nämlich schon seit langer Zeit vorgeschrieben, wann und wie viele Pilze man sammeln darf. Damit wollte man dem Pilzräubern einen Riegel schieben und die Pilze schützen.
Im Verlauf der Jahre blieben die Menge und die Vielfalt der Pilze auf den "geernteten" Waldflächen Flächen gleich gross wie auf den nicht geernteten Vergleichsflächen.
Das Pilzsammeln schadet also den Pilzen nicht.
Trotzdem sind sie unverzichtbar im Wald, und deshalb ist es gut, nachhaltig mit ihnen umzugehen. Pilze brauchen nämlich ihre Fruchtkörper, um Sporen zu produzieren, die der Vermehrung dienen.

 

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